TESTO: Pflanzenspirale: Umsetzung einer wilden Idee

Interview mit den Architekten hinter einem der kreativsten Projekte zurzeit. Eine 55 Meter lange Pflanzenspirale als hängende Raumskulptur im Testo Hauptsitz, dem weltweiten Marktführer für Messsysteme. Die Umsetzung wurde aus einer verrückten Idee geboren

 

Das globale Technologie Unternehmen Testo ist mitten im idyllischen Hochschwarzwald gelegen. Die Grüne Umgebung sollte auch bewusst in den modernen Arbeitswelten weitergeführt werden.

Hubert Sumser hat mit seinem Team der Firma Blumen Sumser in Merzhausen vor Ort tolle Arbeit geleistet. Von der ersten Idee bis zur Umsetzung des Projektes war er der kompetente Ansprechpartner in allen Projektphasen.

Gerhard Zemp und Francisco Bouzas von Aplantis AG dem Architekturbüro für Gebäudebegrünung sind die Planer hinter der beeindruckenden lebenden Spirale. Sie hatten bereits zu Beginn der Planung ein klares Ziel vor Augen: « Testo liegt in Mitten der Natur – So gehört auch ein Stück erlebbare Natur in die Arbeitswelt. Es mussnatürlich und nachhaltig sein», meint Gerhard Zemp und führt weiter aus:

Der Kunde war derselben Meinung. Er wollte etwas Neues, eine Idee, die im Dialog mit der Dynamik der der Architektur spielt und zur innovativen Unternehmung passt. Nicht etwas schon Dagewesenes. Wir waren also gefordert!»

Projekt

TESTO DE

Kunde

TESTO
www.testo.com

Blumen Sumser e.K.
www.sumser.de

Unsere Leistungen

Pflanzensäulen, Pflanzenspirale, Beratung und Installation

Produkte

2 hängende Pflanzensäulen, 2 stehende Pflanzensäulen und eine Pflanzenspirale von insgesamt 55 Metern

Die praktische Umsetzung der verrückten Idee

Es blieb nicht bei der Utopie des Entwurfs der beiden Architekten von Aplantis. Sie starteten bald mögliche Lösungsansätze zu prüfen ohne die Ursprungsidee zu verlassen, wie Gerhard Zemp erzählt:

«Wir sind oft etwas verrückt mit unseren Ideen. Am Anfang zeichneten wir wilde Kurven, welche die verschiedenen Geschossen vertikal mit einander verbinden. Auf Papier kein Problem. Die Umsetzung danach wurde umso mehr zur Herausforderung.

Wir machten uns auf die Suche nach einem im Markt erhältlichen, flexiblen Systemstandard der Vertikalbegrünung, das wir für unseren Entwurf allenfalls weiterentwickeln können. Schliesslich fanden wir das Natural Greenwalls- System. Ein System, das vielfältig für Pflanzenwänden und Säulen bekannt ist, schien uns flexibel genug zu sein.»

« Es war nicht einfach unseren Entwurf zur Realität werden lassen. Wir suchten und fanden in Natural Green Wall ein Produkt und einen Partner, der offen für Neues ist und dem wir vertrauen konnten» sagt Gerhard Zemp. Schon beim ersten Meeting war das Interesse da, so dass wir mit der erfolgreichen Umsetzung beginnen konnten.

“ Das Unternehmen Natural Greenwalls mit seinen Mitarbeitern waren sehr offen, kritisch und positiv gegenüber unserer Idee eingestellt. Die gute Zusammenarbeit zwischen der Planung und Praxiserfahrung von Natural Greenwalls war äusserst fruchtbar und liess das Projekt zügig vorankommen.

Francisco Bouzas bestätigt die gute Zusammenarbeit: «Alle arbeiteten gemeinsam und interessiert an einer guten Umsetzung. Das war ein Glück, denn der Entwurf forderte alle heraus und sollte schliesslich die hohen Erwartungen der Planer und des Kunden erfüllen.

Francisco erzählt weiter: «Wir hatten hohe Erwartungen an das Produkt und Team von Natural Greenwall. Auf der Baustelle zeigte sich die Professionalität des Teams im Umgang auf ungewohntem Terrain sich zu bewegen. Sie bewältigten die Herausforderung grossartig!»

Pflanzensäulen

Grün als Teil der Architektur – Warum?

Die beiden Planer sind klar der Meinung, dass Grün zur heutigen Architektur gehört. Nicht rein dekorativ, sondern, dass viel mehr dahintersteckt. Francisco Bouzas sagt folgendes dazu:

« Grün soll ein integraler Teil der Architektur sein. In vielen Projekten wird Grün nur dekorativ verwendet – Wir gehen viele weiter: Unsere Entwürfe sind funktional und bringen spannende Lösungsansätze für die Herausforderungen an die Behaglichkeit der Nutzer, des Gebäudeklimas, Das Grün steht im Dialog zur Architektur.

Sein Partner meint: «Grün löst viele Probleme: Akustik, Klima, Krankheiten, Change-Prozesse. Unsere Entwürfe haben den Anspruch multifunktional zu sein.»

“ Die Natur im Innenraum muss natürlich, wild und authentisch sein. Aus diesem Grund lieben wir organische Formen und Lösungen, welche die Luftbewegung des Gebäudes aufnehmen. In der Natur draussen gibt es keine statischen Elemente: Der Wind bewegt Gräser und Bäume, das Licht ist ständig wechselnd. Dies wollten wir hier im Innenraum umsetzen»

Dies alles verkörpert die Pflanzenspirale, welche im Atrium von Testo umgesetzt worden ist.

Echte, grüne Kunst

Neben der dynamischen Pflanzenspirale haben Gerhard Zemp und Francisco Bouzas ein zweites Atrium mit hängenden und stehenden Pflanzensäulen, eigentliche Stalaktiten und Stalagmiten mit Natural Greenwall umgesetzt.

Hier ist die Dynamik und Veränderung beim Betrachter, der sich im Raum bewegt und die Säulen immer wieder neu wahrnimmt: Eine optische Illusion. « Grüne Kunst», wie Gerhard Zemp meint.

Francisco Bouzas ergänzt: « das Spannende ist, dass man nie alles Säulen auf einmal sieht. Je näher man auf das Atrium zugeht, um so mehr Säulen wachsen aus dem Boden und der Decke. Auf jedem Geschoss ergibt sich ein anderes Bild. So einfach die Säulen auf den ersten Blick erscheinen, umso spannender ist die Veränderung über die Geschosse.»

Ein Jahr später..

Ein Jahr nach der Umsetzung betrachten Gerhard Zemp und Francisco Bouzas Fotos des aktuellen Zustandes. Der Entwurf wird immer wieder in Referaten vorgestellt und löste grosses Erstaunen aus

« Viele Gärtner und Architektenkollegen sind überrascht wie selbstverständlich das Grün im Projekt wirkt und wie gut es funktioniert. «

Viele fürchten sich vor Neuem, wir nicht. Allzu oft wird die Innenraumbegrünung in Projekten gegenseitig kopiert, meint Gerhard Zemp und Francisco Bouzas ergänzt: « Unser Kunde Testo ist ein Jahr später sehr zufrieden. Die grüne Spirale ist gut aufgenommen worden. Das System funktioniert gut. Der örtliche Raumbegrüner Sumser aus Freiburg i.Br. pflegt regelmässig die automatisch bewässerte Spirale, so dass heute üppiges Grün spriesst. Wir sind sehr stolz auf dieses Projekt, weil wir einen neuen visionären Entwurf mit guten Partnern umsetzen durften.»

Auf die Frage, wie sie das Projekt, die Zusammenarbeit nach einem Jahr sehen, sagt Francisco Bouzas:

«Wir mussten ein paar Kompromisse zwischen dem Entwurf und der effektiven Umsetzung machen – Die Zusammenarbeit mit Natural Greenwall als Partner, war toll, wir fanden immer wieder gemeinsam neue Lösungen auf scheinbar unüberwindbare Herausforderungen. Wir können die Zusammenarbeit gerne weiterempfehlen!»